Technisches Know How

Hallo zusammen!

Heute möchte ich gerne mal wieder ein wenig was für die Technikinteressierten schreiben.

Ihr seht hier eine Aufnahme aus dem letzten Sommer. Zu sehen ist ein Feld voller Sonnenblumen im Vordergrund sowie ein Waldrand und ein Strommast im Hintergrund. Ich habe dieses Foto mit einer sehr weit geöffneten Blende gemacht. Auf diese Art und Weise wurde der Bereich des Bildes, welcher scharf dargestellt wird, so klein wie möglich gehalten. Das erkennt ihr sehr schön daran, dass die Blumen weit im Vordergrund sehr unscharf sind, und je weiter man in die Tiefe des Bildes geht, nimmt die Schärfe zu. Doch ab dem sog. Fokuspunkt weiter nach hinten gehend, nimmt die Schärfe dann wieder ab und sowohl der Strommast als auch der Wald sind wieder unscharf.

So... für den heutigen Tag habe ich mir gedacht, möchte mal ein paar technische Dinge erläutern. Aus diesem Grund habe ich die neue Kategorie "Workshop" eingeführt, in welcher von Zeit zu Zeit Beiträge reingestellt werden, welche euch die digitale Fotografie näher bringen sollen.

Heute fange ich mit einer kleinen Veranschaulichung des Begriffs Blende an. Die Blende ist die lamellenartige Öffnung im Objektiv. Meist hört man im Zusammenhang auch immer solche Sachen wie "offene Blende" oder "abblenden".
Durch die einzelnen Lamellen der Blende ist es möglich, dass das Licht, welches durch das Objektiv auf den Senser der Kamera gelangt, verringert werden kann, indem die Lamellen weiter geschlossen werden. Dies bedeutet dann natürlich auch, dass bei weniger Licht auf dem Sensor die fotografierte Szene entweder dunkler ist oder man für die gleiche Helligkeit wie bei offener Blende weitaus länger belichten muss.
Eine offene Blende lässt also viel Licht durchs Objektiv auf den Sensor, während man unter dem Abblenden das verkleinern der Öffnung versteht, so dass weniger Licht auf den Sensor kommt.

Dieses Bild hier zeigt ganz deutlich, was unter einer offenen und einer geschlossenen Blende zu verstehen ist. Auch kann man hier sehr gut erkennen, wie die einzelnen Lamellen für ein halbwegs kreisrunde Öffnung sorgen.

In der Fotografie wird im Bezug auf die Blende auch die sog. Blendenzahl als Maß für die Öffnung genutzt. Typische Werte hierfür sind z.B. f/4 oder f/8. Dadurch, dass es sich hier um einen Bruch handelt ist mit steigender Zahl die Öffnung kleiner. Das ist im ersten Moment zwar ein wenig verwirrend, aber das ist leider etwas, an das man sich gewöhnen muss.
Konkret bedeutet dies nun, dass bei einer Blende von f/4 die Öffnung größer ist (und somit mehr Licht das Objektiv passieren kann), während eine Blende von beispielsweise f/11 eine kleinere Öffnung hat.

Zuletzt möchte ich euch noch zeigen, welchen konkreten Einfluss die Blende bei gleicher Belichtungszeit hat.
Das Bild zeigt dieselbe Szene mit drei unterschiedlich weit geöffneten Blenden: f/4 (weit offen), f/8 (etwas mehr geschlossen) und f/16 (sehr weit geschlossen). Hier ist sehr schön zu erkennen, wie die Lichtmenge bei steigender Blendenzahl immer weiter abnimmt...
Bei allen drei Aufnahmen war die Belichtungszeit (1/1000 Sekunde) und die ISO-Einstellung (ISO-400) gleich.

Die drei Aufnahmen sind übrigens heute Morgen auf der Landzunge im Rhein in Duisburg entstanden... leider war das Wetter so miserabel, dass man keine guten Bilder hinbekommen konnte. Es war alles nur grau in grau

Ich hoffe dass euch dieser kleine Exkurs die technische Seite der Fotografie etwas näher gebracht hat.