Ostern 2016

Warum der Osterhase die Eier verteilt und warum diese Eier unbedingt bunt sein müssen, haben wir in unserem Oster-Vierteiler vor zwei Jahren bereits ausführlich erklärt. Wenn Ihr die Geschichte noch einmal nachlesen möchtet, findet Ihr sie hier auf der Fotoschmiede unter http://fotoschmiede-duisburg.de/index.php?/categories/45-Ostern-2014.

Eine Frage haben wir damals allerdings nicht beantwortet: Wie ist eigentlich die Tradition des Eierversteckens und -suchens entstanden? Wir - das sind Alexander, Mike und ich - sind diesem Geheimnis im Laufe der letzten Woche auf den Grund gegangen und haben Erstaunliches herausgefunden. Natürlich wollen wir unsere Entdeckung mit allen Besuchern der Fotoschmiede teilen, daher erfahrt Ihr heute und in den nächsten Tagen alles über verschwundene und glücklicherweise wiedergefundene Ostereier.


Und nun die Geschichte:


Übermorgen ist Ostern und in unserem Garten herrscht ein Riesenaufruhr – es sind keine bunten Ostereier da! Die ganze versammelte Osterhasen-Bande steht ziemlich ratlos da. Sie sind doch extra alle angereist, um die Eier in den umliegenden Häusern zu verteilen. Der Chef-Osterhase befragt alle Anwesenden, wie es dazu kommen konnte, dass sie nun vor leeren Körben stehen, aber er erntet nur ein verlegenes Pfeifen und unschuldige Blicke.


Er schickt den Grünen Grashasen los, um das Huhn zu fragen, ob es in diesem Jahr überhaupt Eier gelegt habe. Das Huhn versichert mit allem Nachdruck, dass es auftragsgemäß eine Osterladung bunter Eier produziert habe.




Der Grüne Grashase hoppelt weiter zur im dichten Dickicht versteckten Wohnung der Wichtel, um auch diese zu befragen. Die Wichtel bestätigen, dass sie die vom Huhn so fleißig produzierten Eier wie bestellt in den zentralen Auslieferungs-Garten gebracht haben. Wo die Eier danach abgeblieben sind? Das wissen sie leider auch nicht.

So bleibt den Osterhasen nichts anderes übrig als den gesamten Garten nach den bunten Eiern abzusuchen in der Hoffnung, sie noch vor Sonntag zu finden. Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Menschen sich an ihren Frühstückstisch setzen und dort kein leuchtend buntes Ei auf sie wartet.



Nein, das darf auf keinen Fall passieren! Also heißt es: „Ausschwärmen und suchen!“.











Die Hasenbande verteilt sich in alle Richtungen im Auslieferungs-Garten und sucht verzweifelt unter jedem Blatt und hinter jeder Blüte.

Auf ihrem Weg kreuz und quer durch den Garten treffen die Hasen eine Menge unterschiedlicher Bewohner. Doch wen sie auch fragen, ob sie zufällig bunte Ostereier gesehen haben, sie alle schütteln nur bedauernd den Kopf.








Alle – bis auf Seppi, das Wanderschaf.







Seppi ist nur zufällig in der Gegend, er ist eigentlich unterwegs zu seiner Familie, die er schon lange nicht mehr besucht hat. Als die Hasen ihn treffen, haben sie schon fast alle Hoffnung aufgegeben, den Ostersonntag noch rechtzeitig retten zu können. Doch auf die verschollenen Ostereier angesprochen, nickt Seppi.




Er habe erst vor ganz kurzer Zeit ein Eichhörnchen getroffen, erzählt er, das eifrig damit beschäftigt gewesen sei, große, leuchtend bunte Eier in sein Nest zu wuchten und dort einzubuddeln. Die Hasen sind sofort völlig aufgeregt und reden alle durcheinander. Jeder will wissen, wo das Versteck zu finden ist, damit Ostern doch noch so stattfinden kann, wie es sich seit langem gehört.

Nachdem Seppi ihnen den Weg beschrieben hat, finden sie schon bald das Eichhörnchen. Erschrocken über so viele unangemeldete Gäste flüchtet es sich zunächst in seinen Baum und lugt schüchtern und vorsichtig durch die Äste.





Natürlich reden die Hasen wieder alle durcheinander, so dass das Eichhörnchen immer verschreckter wird.

Der Chef-Osterhase macht dem Tumult endlich ein Ende und fragt das Eichhörnchen freundlich nach seinem Namen. „Ich heiße Elfi“, sagt das Eichhörnchen. „Hallo, Elfi. Bitte entschuldige, dass wir so lautstark bei Dir zu Hause aufgetaucht sind. Aber es geht um Ostern! Wir haben gehört, Du hast die Ostereier in Deinem Nest, nach denen wir schon den ganzen Tag suchen."






„Oh!“, sagt Elfi und wird ein bisschen rot, weil alle Blicke so erwartungsvoll auf sie gerichtet sind. „Ähem, ja, eh, also das ist nämlich so: Ich habe gestern auf meinem Spaziergang diese schönen bunten und völlig verlassenen Eier gefunden“, fängt Elfi an zu erzählen.





Es stellt sich heraus, dass das Eichhörnchen die Eier vor Wind und Wetter schützen wollte, weil sie einfach so mitten auf der Wiese gelegen hätten. Sie seien zu schön gewesen, um sie ihrem Schicksal zu überlassen. „Ich wollte sie aber auf gar keinen Fall stehlen und Ärger wollte ich auch keinen verursachen!“, beteuert Elfi.




Die Osterhasen sind mehr als erleichtert, dass Ostern nun doch noch gerettet ist. „Und wenn wir ehrlich sind, hat die Suche nach den Eiern ja auch eine Menge Spaß gemacht.“, sagt der Grüne Grashase. Seine Kollegen stimmen ihm zu. Ja, sie haben auf ihrem Weg so viele nette und hilfsbereite Gartenbewohner kennen gelernt, die sie sonst nie getroffen hätten. „Und außerdem: Hätte Elfi die Eier nicht zu sich ins Nest geholt, hätte der Regen ganz sicher die Farbe abgewaschen. Und dann wäre Ostern dieses Jahr auf jeden Fall ausgefallen“, stellt einer der Hasen fest.


Ihnen allen wird klar, dass es eigentlich Elfi war, die Ostern gerade so eben noch gerettet hat. Und aus lauter Dankbarkeit beschließen sie, von nun an in jedem Jahr die erfolgreiche Suche nach den Ostereiern zu inszenieren, um sich immer an dieses eine, beinahe ausgefallene Osterfest zu erinnern.





Und wenn Ihr gestern Morgen fleißig nach versteckten Ostereiern gesucht habt, dann wisst Ihr nun, dass Ihr das einem schüchternen Eichhörnchen namens Elfi zu verdanken habt.